Weitere Bahnstreiks erwartet

Der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn spitzt sich weiter zu: 91 Prozent der Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokführer, kurz GDL, haben für weitere Streiks gestimmt. Die Bahn versucht sich jetzt so gut wie möglich auf die drohende Arbeitsniederlegung vorzubereiten. Eine Chance gibt es noch, sie abzuwenden: Die GDL will bis Montag ein neues Bahn-Angebot prüfen, ist aber skeptisch. Das Management des Unternehmens wirft den Gewerkschaftlern mangelnde Gesprächsbereitschaft vor. Die Bahn hat den Lokführern eine Zulage von zwei Prozent angeboten, bis die Verhandlungen weiter gehen. Zunächst will sie auf die gesetzliche Grundlage warten: Die Bundesregierung arbeitet an einem Gesetz zur Tarifeinheit. Danach soll nur der Tarifvertrag der Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern pro Konzern gelten – eine Regelung, bei der sich die Spartengewerkschaften GDL und Cockpit sich benachteiligt sehen.
In den aktuellen Verhandlungen verlangt die GDL eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 37 Stunden, fünf Prozent mehr Lohn und bessere Schichtpläne. Um diese Forderungen zu unterstreichen, hatten die Lokführer zuletzt zwei Mal drei Stunden gestreikt. Wann wieder gestreikt werden soll, ist bisher unklar.