VW-Affäre bedroht Jobs
Das Kraftfahrtbundesamt hat diese Woche eine freiwillige Reparatur der manipulierten Volkswagen-Modelle abgelehnt: 2,4 Millionen Fahrzeuge müssen allein in Deutschland zurückgerufen werden. Mehr zu schaffen macht dem Konzern jedoch eine andere Meldung: 30 Manager sollen laut Insidern den Betrug mit geplant haben – nicht nur eine kleine Gruppe, wie bisher gedacht. Der Kreis der Mittäter kann sich noch weiter ausweiten, die Ermittlungen laufen noch. Der VW-Konzern selbst dementierte die Meldung.
VW-Chef Matthias Müller informierte Ende der Woche über die Untersuchungen und ein mögliches Sparprogramm: Insgesamt 8,5 Millionen VW-Wagen sollen in die Werkstätten zurückgerufen werden. Koordiniert werden soll das Programm europaweit.
Von der Abgasmanipulation betroffen sind Motoren des Typs EA 189 der Emissionsstufe 5 und damit acht Millionen Fahrzeuge. Zusätzlich will der Konzern freiwillig Wagen mit Motoren der Emissionsstufe EU3 und EU4 zurückrufen. Auch die Belegschaft des Unternehmens bekommt die Krise zu spüren: Der Vorstand diskutiert gerade darüber die Leiharbeit zu reduzieren. Außerdem ist der Posten „Integrität und Recht“ nun besetzt: Christine Hohmann-Dennhardt, die frühere Verfassungsrichterin und Daimler-Vorstand ist damit ab 1. Januar die erste Frau im VW-Vorstand.
VW hat die Software von Dieselfahrzeugen so manipuliert, dass der Verbrauch während eines Verbrauchs-Tests viel niedriger war als im alltäglichen Gebrauch. Der Aktienkurs ist seitdem stark eingebrochen. Neben dem Vertrauensverlust bekommt VW die Krise vor allem finanziell zu spüren. Es kommen ständig neue Kosten in Millionenhöhe dazu – so könnte der Bund nun möglicherweise die Abwrackprämie zurückfordern.