Steht die AfD vor dem Aus?

Die rechtskonservative Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) steht vor der Spaltung. Auf ihrem Parteitag in Essen unterlag der Parteigründer Bernd Lucke seiner Herausforderin Frauke Petri in einer Kampfabstimmung um den Parteivorsitz. Die beiden Konkurrenten hatten sich nach einem Streit um die Gestaltung des AfD-Vorstandes bereits viele Wochen lang unversöhnlich gegenüber gestanden.
Gründer Lucke hatte im Vorfeld des Parteitages innerhalb der AfD einen Verein namens „Weckruf2015“ gegründet, in dem er loyale Mitstreiter hinter sich vereinen und ein Abdriften der Partei ins nationalistische Lager verhindern wollte.
Seine Herausforderin und jetzige Parteivorsitzende Frauke Petri konnte sich auf dem Parteitag in Essen die Stimmen eben dieses erstarkten rechten Flügels sichern.
In einer dramatischen Rede wurde der Parteigründer in Essen teilweise offen ausgepfiffen und bei den Themen Zuwanderung und Außenpolitik mehrfach von AfDlern unterbrochen.
Unmittelbar nach dem Parteitag kündigte Lucke seinen Austritt aus der AfD an. Bis heute sollen ihm laut Landesverbänden mehr als 1000 Mitglieder gefolgt sein. Die Partei verliert außerdem fünf ihrer sieben Europaabgeordneten, die sich mit Lucke solidarisch erklärten.
Laut unbestätigten Presseberichten bereitet Lucke nun die Gründung einer neuen Partei vor. Er zählt sich nach wie vor zu den Euroskeptikern und schaltete sich bereits wieder in die Debatte um mögliche neue Hilfen für Griechenland ein.
Die AfD sackte in den Meinungsumfragen nach Luckes Abgang derweil auf 3 Prozent ab.
Von: Boris Ludwig & Finja Seroka – (Almanya Bülteni)