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 21/09/2014

Pressespiegel KW 38-2014

Pressespiegel KW 38-2014

In einer Rückblende hat Finja Serokadie wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.
 

Deutschland mit Flüchtlingen überfordert (Süddeutsche Zeitung, Spiegel)

Bosnien-Herzegowina, Serbien und Mazedonien gelten nun als „sichere Herkunftsstaaten“. Asylbewerber aus diesen Ländern können nun schneller abgelehnt werden als zuvor, nur noch in Ausnahmefällen wird ein individuelles Asylverfahren eingeleitet. Dennoch dauert es im Schnitt fünf bis sechs Monate, bis ein Antrag überhaupt bearbeitet wird.

Der Bundesrat hat im Laufe der Woche die Verschärfung des deutschen Asylrechts diskutiert und sich für den Vorschlag der Großen Koalition ausgesprochen. Dafür sollen sich auch einige Dinge für die Flüchtlinge zum Besseren wenden: Die Residenzpflicht soll abgeschafft werden und Flüchtlinge dürfen künftig schneller arbeiten. Einen Teil der Sozialleistung übernimmt bald außerdem der Bund. Zudem soll die Gesundheitsversorgung von Kindern, die unbegleitet nach Deutschland kommen, verbessert werden und Flüchtlinge bekommen bald Geld, um sich zu versorgen und nicht nur Sachleistungen.

Die Situation von Flüchtlingen ist an manchen Orten in Deutschland gerade schwierig, viele Kommunen sind überfordert. Zielland Nummer eins ist derzeit Bayern: Die Sozialministerin des Freistaats, Emilia Müller, rechnet damit, dass dieses Jahr bis zu 35.000 Flüchtlingen ankommen – deutlich mehr, als bisher angenommen. Gerade ist ein Möbelhaus zum Flüchtlingslager umgebaut worden, doch die Situation bleibt weiter angespannt. Der Umbau von weiteren Kasernen ist im Gespräch.

Unterdessen fordert Bundesinnenminister Thomas de Maizière, die Flüchtlinge in Europa gerechter zu verteilen. So würde beispielsweise Italien entlastet.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat seine Prognosen für die Asylbewerberzahlen nach oben korrigiert: 25.000 stellten pro Monat einen Erstantrag.

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Wiesn-Anstich: O’zapft is (Süddeutsche Zeitung)

Weißwurst, Dirndl, Lederhosen und jede Menge Bier: Am Samstag hat das 181. Oktoberfest in München begonnen. Seit 12 Uhr fließt dort das Bier – der Bürgermeister der Stadt, Dieter Reiter hat die Feuerprobe bestanden und das erste Fass erfolgreich angestochen. Auch die Fahrgeschäfte laufen wieder und die traditionellen Bierzelte sind ausgebucht. Einige Zelte mussten schon vor dem Anstich geschlossen werden: Zu voll. Zwei Wochen herrscht jetzt Ausnahmezustand auf der Theresienwiese.

Vergangenes Jahr hat das bayrische Fest 6,4 Millionen Besucher aus aller Welt angezogen. 6,7 Millionen Liter Bier flossen innerhalb der zwei Wochen – 2011 waren es sogar 7,5 Millionen Liter. Doch es ist nicht nur das „flüssige Gold“, das so viele Menschen anzieht, sondern auch die bayrische Gemütlichkeit und die Musik. Weltweit hat das Oktoberfest viele Nachahmer gefunden, die aber das Original trotzdem nicht verpassen wollen.

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Dobrindts Geld reicht nicht (Welt,  Süddeutsche Zeitung)

Deutschlands Infrastruktur ist gefährdet: Hunderte Brücken und Straßen drohen zu zerfallen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte deshalb im Mai angekündigt, marode Brücken mit einem Sonderprogramm zu sanieren. Bis 2017 wollte er dafür rund eine Milliarde Euro zusätzlich investieren. Sanierungsbedürftig sind laut Verkehrsministerium 15 Prozent der 39.000 Straßenbrücken, also knapp 6000 Brücken. Der TÜV-Rheinland geht sogar davon aus, dass bis zu 50 Prozent nur noch in einem ungenügenden Zustand sind. Erneuern kann Dobrindt mit der einen Milliarde aber lediglich einen Bruchteil davon, nämlich 78 Brücken oder 1,3 Prozent, wie „Die Welt am Sonntag“ berichtet. Davon müssen 49 komplett neugebaut werden.

Momentan investiert Deutschland so wenig in sein Verkehrsnetz, wie kaum ein anderer Industriestaat. Dabei sind viele Straßen und Brücken sanierungsbedürftig, weil sie der rasant ansteigende Straßengüterverkehr beansprucht. Einige Brücken sind bereits für Schwerlastverkehr gesperrt.

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Drei, zwei, eins – Badewanne los! (Spiegel)

Am Wochenende ist in Wolfsburg die erste Badewannenrennen-Europameisterschaft gestartet. In immerhin sechs Ländern ist die Badezimmerarmatur offenbar schon in der Sportlandschaft angekommen: Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Italien paddeln im Hallenbad um die Wette. In zweier Teams versuchen sie als erste das Ziel zu erreichen. Doch es geht nicht nur um Schnelligkeit: Die Teilnehmer mit dem originellsten Kostüm bekommen Pluspunkte – und das könnten am Ende die entscheidenden Punkte sein, um die 2000 Euro Preisgeld zu gewinnen. So treten in Wolfsburg Dirndl-Trägerinnen gegen Wikinger an.

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Finja Seroka

Von: Finja Seroka* - (Almanya Bülteni)
*= Freie Journalistin - (Stipendiatin der Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer Stiftung)

 

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