Pressespiegel KW 22-2015

In einer Rückblende haben Boris Ludwig und Finja Seroka die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.
DFB-Pokal geht erstmals nach Wolfsburg (NDR)Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat der VfL Wolfsburg am Samstag den DFB-Pokal gewonnen. Mit einem 3:1 über Borussia Dortmund im ausverkauften Berliner Olympiastadion gewann der VfL verdient ein kämpferisches Spiel, das durch Tore von Kevin de Bruyne und Bas Dost schon vor der Halbzeit entschieden wurde.
Am Sonntag empfingen rund 40.000 Fans die Siegermannschaft in Wolfsburg, die mit einem Sonderzug aus Berlin zurückkehrte.
Für die Wolfsburger, die vor der Saison viele Millionen in neue Topspieler investiert hatten, ist der DFP-Pokalsieg der zweite Titel der Vereinsgeschichte nach der deutschen Meisterschaft 2009.
Bitter war die Niederlage aus Sicht des BVB wohl vor allem für den scheidenden Trainer Jürgen Klopp. Der geht nach sieben Jahren freiwillig, um nach einer unterm Strich mageren Saison Platz für neue Ideen zu machen. Auch Dortmunds langjähriger Kapitän Sebastian Kehl verlässt nach der Finalniederlage die Mannschaft. Er beendet seine Karriere als Spieler.
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Russland verweigert acht deutschen Politikern die Einreise (Süddeutsche Zeitung)
Der CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann versuchte an Pfingsten vergeblich nach Russland zu reisen: Er steht als einer von acht deutschen Politikern auf einer schwarzen Liste Moskaus. Dass eine solche Liste existiert, ist klar seitdem Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament im September am Flughafen abgewiesen wurde. Doch jetzt veröffentlichte die russische Regierung die Liste. 89 europäische Politikern, die in engerem und weiterem Sinne das russische Verhalten im Ukraine-Konflikt kritisiert haben, dürfen nicht mehr nach Russland einreisen. Diplomaten sind empört.
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Für den Kohleausstieg (Handelsblatt)
Die Grünen Nordrhein-Westfalens haben sich nachdrücklich für den Braunkohle-Ausstieg ausgesprochen. Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß müsse gesenkt und Energie in Zukunft Klima neutral gewonnen werden – mit Kohle sei das nicht möglich, betonten sie auf dem Landesparteitag in Bielefeld. Die NRW-Grünen haben sich auch deshalb ausdrücklich zu Wort gemeldet, weil in dem bevölkerungsreichen Bundesland die Folgen des Ausstiegs viele Arbeitnehmer betreffen – und die gehören zum Wahlklientel der SPD. Außerdem steht der Klimaschutz beim G7-Gipfel nächste Woche auf der Tagesordnung.
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte vor kurzem eine Strafabgabe für besonders emissionsreiche Kohlekraftwerke ins Gespräch gebracht und war dafür parteiübergreifend kritisiert worden.
Am Samstag machte auch Greenpeace mobil gegen Kohle. Zusammen mit anderen Umweltverbänden haben sie in 61 Städten protestiert, um vor dem G7-Treffen Druck zu machen.
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Paternoster fahren? Nur mit „Führerschein“ (FAZ)
Wer Aufzug fahren möchte, muss künftig zunächst geschult werden – zumindest wenn es sich um einen sogenannten Personenumlaufaufzug handelt. Das Bundesarbeitsministerium will mit der neuen Verordnung Gesundheitsschäden und Unfälle im Betrieb vorbeugen. Schaulustige dürfen demnach nicht mehr mitfahren. Paternoster sind Aufzüge, die vorne offen und konstant in Bewegung sind.
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Gegen zu hohe Mieten (Rheinische Post)
Ab Juni soll die Mietpreisebremse greifen und Mieter vor zu teuren Wohnungen schützen – und zumindest in Berlin ist das auch ab dem 1.6. der Fall. Die meisten Regionen, in denen der Wohnungsmarkt angespannt ist, müssen allerdings erst noch von den Bundesländern ausgewiesen werden. Dann dürfen die Mieten dort höchstens zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen.
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AfD zerlegt sich selbst (FAZ)
Bernd Lucke, der Vorsitzende der Alternative für Deutschland, hat den „Weckruf 2015“ ins Leben gerufen, um sich gegen seine Kritiker zu wehren. Öffentlich sagt er, dass er damit ein Statement gegen den rechten Flügel der Partei setzen wolle, doch er könnte damit auf eine Spaltung der Partei hinwirken: Sollte Lucke sich als Parteivorsitzender am 12. Juni nicht durchsetzen können, wird er seine Anhänger dazu aufrufen, ihm zum „Weckruf 2015“ zu folgen.
Seine Gegner lässt Luckes Ankündigung bisher kalt – zudem sind das häufig die AfD-Anhänger, die auch ein gewähltes Amt bekleiden. Hessens AfD hat auf ihrem Parteitag am Wochenende endlich einige Personalfragen geklärt, der stellvertretende AfD-Sprecher Alexander Gauland kritisierte Lucke scharf und sagte: „Wir brauchen den liberalen Flügel, aber ohne Bernd Lucke“.
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Von: Boris Ludwig & Finja Seroka – (Almanya Bülteni)