Pressespiegel KW 17-2015

In einer Rückblende haben Boris Ludwig und Finja Seroka die wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.
Bayern München deutscher Meister (Spiegel)Der FC Bayern München sicherte sich am Sonntag zum 25. Mal die Meisterschale der Fußball-Bundesliga. Da Borussia Mönchengladbach gegen Wolfsburg gewann, sind die Bayern nun schon sechs Spieltage vor Ende der Saison im Rennen um den Titel nicht mehr einzuholen. „Eine Meisterschaft ist niemals etwas normales. Es ist ein großer Titel, ein wichtiger, ein ehrlicher Titel. (…) Aber man will mehr“, sagte Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer.
Die Bayern krönen damit eine ohnehin erfolgreiche Woche. Bereits am Dienstag besiegte die Mannschaft den FC Porto sensationell mit 6:1 (5:0), nachdem das Hinspiel noch mit 1:3 verloren gegangen war. Mit dem spektakulären Einzug ins Halbfinale gilt der FC Bayern auch in der Champions League nun als klarer Titelkandidat. Im DFB-Pokal steht der Verein zurzeit ebenfalls im Halbfinale.
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VW-Aufsichtsratschef Piëch muss gehen (Handelsblatt)
Das Handelsblatt nennt ihn den „letzten John Wayne der Autobranche“: VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch. Oder besser: Den ehemaligen Aufsichtsratschef von Volkswagen. Nachdem er den Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn vor ein paar Wochen absetzen wollte, geriet Piëch mit den anderen Mitgliedern des Aufsichtsrats aneinander. Am Samstag musste Piech nun selbst gehen. Er legte sein Amt nieder kurz bevor er drohte abgewählt zu werden. Er sei sein eigenes Opfer, so das Handelsblatt weiter – das Opfer eines von ihm entfachten Machtkampfes.
Die Volkswagen AG hat einige strategische Baustellen, die Martin Winterkorn bisher nicht lösen konnte. Mit dem Abgang Piëchs wird seine Aufgabe nicht leichter, auch wenn der Machtkampf vorbei ist.
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Gauck: „Es war Völkermord“ (Welt)
Bundespräsident Joachim Gauck hat im Zusammenhang mit dem Tod von Hundertausenden von Armeniern während des ersten Weltkriegs zum ersten Mal von Völkermord gesprochen. Die Rede des Bundespräsidenten im Berliner Dom wurde sowohl vom türkischen Außenministerium als auch von Ministerpräsident Erdogan scharf verurteilt. Das türkische Volk werde Gaucks Aussagen nicht vergessen und vergeben, teilte das Außenministerium mit.
Bisher hat der harte Ton aus Ankara allerdings international keinen großen Eindruck gemacht. Neben Bundespräsident Gauck hat auch der Bundestag in einer Erklärung von Völkermord gesprochen. Ebenfalls von Völkermord sprachen zuletzt Russlands Präsident Putin, Frankreichs Präsident Hollande und das EU-Parlament. Allen warf die türkische Regierung vor, unfair und parteiisch zu sein und „armenische Lügen“ zu verbreiten.
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BND hat schon lange von NSA-Aktivitäten gewusst (Spiegel)
Bundeskanzlerin Angela Merkel schien überrascht, als sie von den Machenschaften des amerikanischen Geheimdienstes in Deutschland erfuhr. Auch der Bundesnachrichtendienst (BND) plädierte auf Unwissenheit, als die Aktivitäten der NSA nach für nach ans Licht kamen. Die aktuellen Entwicklungen aber weisen in eine andere Richtung: Der „Spiegel“ enthüllte gegen Ende der Woche die Kooperation der beiden Geheimdienste. Die „Bild am Sonntag“ legt nach: Schon 2008 habe das Kanzleramt gewusst, dass die NSA versuche über den BND europäische Firmen auszuspionieren. Der BND habe gezielt europäische Unternehmer und Politiker abgehört – und das alles für die USA. Stimmt das, verändert das nicht nur die Stimmungslage, sondern wirft völlig neue Fragen auf.
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Tausende für und gegen Braunkohle (Süddeutsche Zeitung, n-tv.de)
6000 Menschen haben am vergangenen Samstag gegen den Abbau von Braunkohle für Stromgewinnung in Deutschland demonstriert. An der Kante des Abbaugebiets „Garzweiler“ bei Düsseldorf formten die Protestierenden eine 7,5 Kilometer lange Menschenkette, um auf die Umweltschäden aufmerksam zu machen, die der Braunkohleabbau verursacht. Die deutschen Braunkohlekraftwerke gelten als „schmutzige“ Energieerzeuger, da ihr Ausstoß an klimaschädlichem CO2-Gas vergleichsweise hoch ist.
Gleichzeitig demonstrierten in Berlin 15.000 Menschen für den Erhalt der Kohle-Energie. Sie kritisieren Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der alte und besonders schmutzige Kraftwerke künftig über eine Sonderabgabe zur Kasse bitten will. Kohlekumpel und Kraftwerksarbeiter aus ganz Deutschland fürchten damit das Ende ihrer Branche, da sich der Betrieb von Kohlegruben und großen Kraftwerken künftig für Energiekonzerne nicht mehr lohnen könnte.
Grund der nun geplanten Sonderabgabe für schmutzige Kraftwerke sind die Klimaziele der Bundesregierung. Darin hat sich Deutschland verpflichtet, bis zum Jahr 2020 seinen CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken. Ohne weitere harte Gesetze und Regeln für die Energiebranche sei dieses Ziel aber nicht erreichbar, sagt Wirtschaftsminister Gabriel.
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Odenwaldschulde schließt (FAZ)
Lange stand sie in der Kritik, jetzt schließt sie: An der Odenwaldschule geht nach 105 Jahren der Unterricht zu Ende. Ein Grund dafür ist der Missbrauchsskandal, der 2010 ans Licht kam und seitdem den Ruf der Schule belastet. Als vor einem Jahr neue negative Schlagzeilen auftauchten, versuchte sich das Internat neu zu strukturieren. Doch am Ende fehlten Vertrauen und Geld.
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Von: Boris Ludwig & Finja Seroka – (Almanya Bülteni)