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 21/12/2015

Ovationen für Merkel auf dem CDU-Parteitag

Anfang der Woche hat in Karlsruhe der CDU-Parteitag stattgefunden, der laut Medienberichten vor allem eins symbolisierte: Angela Merkels Macht. Nach der Rede der Parteivorsitzenden und Bundeskanzlerin steht die Parteibasis in der Flüchtlingspolitik nun wieder nahezu geschlossen hinter ihr.

Bei der Karlsruher-Parteitagsrede unterstricht Merkel ihr „Wir schaffen das“, das sie erstmals im August gebrauchte, als die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland sprunghaft anstieg. „Ich kann das sagen, weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten“, so Merkel in Karlsruhe. In derselben Rede sagte Merkel jedoch auch, dass die Zuwanderung im nächsten Jahr nicht so wie in diesem Jahr weitergehen könne. Ihr „Wir schaffen das“ ist also begrenzt. Eine Flüchtlingsobergrenze wie sie die Schwesterpartei CSU fordert, lehnt die Bundeskanzlerin jedoch weiter ab.

Merkel hat in ihrer Rede außerdem an ihre eigenen Erfolge, wie zum Beispiel das Minsker Abkommen erinnert. Damit habe sie geschickt auf ihre eigene Rolle in den aktuellen Krisen und ihre Unentbehrlichkeit hingewiesen, kommentiert der Deutschlandfunk. Den Nerv der Partei habe sie mit ihren Passagen zu den Erfolgen Deutschlands im Zuge der Wiedervereinigung getroffen. Am Ende applaudierten die CDU-Politikerinnen und Politiker zehn Minuten lang.

Der Chef der CSU, Horst Seehofer, wurde deutlich kühler empfangen. Er selbst gab sich friedlich und lobte die Kanzlerin in seiner Rede. Seine Forderung nach einer Flüchtlingsobergrenze jedoch unterstrich er.

Insgesamt demonstrierten die Parteimitglieder in Karlsruhe Geschlossenheit.  Die FAZ bescheinigt der Kanzlerin, dort eine ihrer besten Reden gehalten zu haben: „ Merkel zog alle ihr zur Verfügung stehenden Register der politischen Rhetorik, um der Partei Zuversicht zu geben.“

„Eine einzige Harmoniesoße“, kommentiert tagesschau.de. Dabei sei streiten und debattieren für die CDU gerade jetzt wichtig. In der Wählergunst jedoch ist die CDU in dieser Woche gestiegen, das zeigt die aktuelle Sonntagsfrage.


Von: Finja Seroka – (Almanya Bülteni)

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