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 24/04/2022

Musik als Brücke zwischen Kulturen

Musik als Brücke zwischen Kulturen

Aeham Ahmad Quintett spielt die neue CD „Experience“ mit arabisch-türkischer Musik ein. In seinem neuen Projekt vereint der syrisch-palästinensisch-deutsche Konzertpianist Aeham Ahmad Musiker*innen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Menschen aus Syrien (Piano), Deutschland (Querflöte, Drums), dem Irak (Percussion) und Japan (Kanun) musizieren gemeinsam. Auf diese Weise schafft das Projekt eine besondere Form der Begegnung mit und innerhalb der Musik, in die auch die Zuhörer*innen mit hineingenommen werden. Die Musik ist ein Mix aus traditioneller orientalischer und Aehams eigener Musik. Die überlieferten alten
Klänge werden verändert, erweitert und "modernisiert".
Aeham geht es um Kommunikation durch die und mit der Musik. Das Projekt ermöglicht neue Erfahrungen über den eigenen Horizont hinaus. Das Wichtigste ist jedoch, dass es eine Friedensbotschaft ausdrückt. Länder und Kulturen, Musizierende und Zuhörende sind durch die Musik im Frieden verbunden. Und die Musik sendet zusätzlich ein Zeichen des Friedens in diese Welt.
Die CD kann zum Preis von 10 Euro über PayPal direkt bei Aeham Ahmad erworben werden. Einen Eindruck von der Experience-Musik gibt es hier.

Musik als Brücke zwischen Kulturen
ÜBER AEHAM AHMAD

Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Yarmouk war seit 2013 von verschiedenen Parteien des Bürgerkriegs umkämpft. Im Laufe von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von vorher 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte Aeham sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf. Videos von diesen Auftritten, häufig vor allem mit Kindern als Publikum, wurden in sozialen Netzwerken geteilt und seine Geschichte erfuhr internationale Medienberichterstattung. Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen. Am 2. August floh er aus Yarmouk und kam über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland.
2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion. Erste Auftritte in Deutschland hatte er bei einem Konzert für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in München im Oktober 2015 sowie einem Benefizkonzert zugunsten der Bochumer Flüchtlingshilfe zusammen mit den Bochumer Symphonikern. Seitdem hat er viele Konzerte in ganz Europa und in Japan gespielt. Zur Internationalen Frankfurter Buchmesse im Oktober 2017 erschien seine Autobiografie „Und die Vögel werden singen“, die inzwischen in mehrere Sprachen übersetzt worden ist.
Aeham Ahmad ist verheiratet und hat drei Kinder, von denen die jüngste Tochter in Deutschland geboren wurde. Mit seiner Familie lebt er in Warburg in Nordrhein-Westfalen.

Von: Almanya Bülteni – Düsseldorf