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 20/10/2014

Pressespiegel KW 42-2014

Pressespiegel KW 42-2014

In einer Rückblende hat Finja Serokadie wichtigsten Ereignisse, die in der vergangenen Woche in der deutschen Presse zu lesen waren, für unsere Leser zusammengefasst.

Ebola-Patient in Deutschland gestorben (FAZ)

Sobald sich das Gespräch um Ebola und eine mögliche Ausbreitung der Epidemie über Westafrika hinaus dreht, heißt es in Deutschland: Wir sind für eventuelle Krankheitsfälle bestens ausgerüstet. 50 Patienten könnten in der Bundesrepublik problemlos behandelt werden, so kürzlich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU). Sieben Krankenhäuser sind auf Ebola vorbereitet – dort ist das Personal speziell geschult und eine Isolierstation vorhanden. Doch das Behandlungsprotokoll und die Ausrüstung sind aufwendig, mit 50 Patienten stießen die Krankenhäuser an ihre Grenzen. Realistisch betrachtet seien eher 20 Fälle machbar, so Experten.

Der erste Ebola-Patient in Leipzig ist am Dienstag verstorben; allein für seine Behandlung wurden pro Tag 50 bis 100 Schutzanzüge vernichtet. Denn es gilt die höchste Sicherheitsstufe.

In Spanien hat sich unterdessen eine Krankenschwester bei einem Ebola-Patienten angesteckt - wahrscheinlich weil sie sich mit ihrem Handschuh versehentlich im Gesicht berührt hat. Bei der Betreuung kann ein Abschweifen, ein Moment von fehlender Konzentration weitreichende Folgen haben.

Das Ansteckungsrisiko ist bei Ebola besonders für diejenigen hoch, die den Betroffenen waschen und ihm Blut abnehmen. Denn der Virus soll sich über Körperflüssigkeiten übertragen.

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Bahnstreik legt Verkehr lahm (Spiegel)

Am Wochenende waren die Bahnhöfe verlassen – oder zumindest die Gleise. Auf vielen Bahnsteigen tummelten sich Reisende mit großen Koffern in den Händen, Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. Denn die Lokführergesellschaft GDL und ihre Mitglieder hatten die Arbeit niedergelegt. Von Samstagfrüh bis Montagmorgen um 4 Uhr haben sie gestreikt, um ihre Lohnforderungen zu unterstreichen. Viele Fahrten fielen deshalb aus oder verspäteten sich.

Bis zuletzt hatte die Bahn versucht den Streik abzuwehren und Freitag ein neues Angebot vorgelegt: Bis Juli 2016 sollte das Gehalt stufenweise um fünf Prozent erhöht und mit einer Einmalzahlung von 325 Euro kombiniert werden. Um Überstunden zu reduzieren bot der Konzern an, 200 Lokführer neu einzustellen. Doch den Gewerkschaftlern ging der Vorschlag nicht weit genug.

Die Vorbedingungen für die Gehaltsverhandlungen seien unzumutbar, so GDL-Chef Klaus Weselsky. Nur auf den ersten Blick sähen die Angebote des Unternehmens gut aus.

Eine der Hauptstreitpunkte ist die Forderung der GDL, künftig die Gehaltsverhandlungen auch noch für andere Berufsgruppen zu führen – neben den Lokführern. Die Bundesregierung plant gerade ein Gesetz zur Tarifeinheit.
Die Gewerkschaftler fordern fünf Prozent mehr Lohn und eine kürzere Wochenarbeitszeit. Nun soll es mindestens eine Woche lang keine Streiks geben – zumindest bei der GDL. Die Lufthansa-Piloten wollen von Montag 13 Uhr bis Dienstag 23.59 Uhr ihre Arbeit niederlegen.

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Katholische Kirche diskutiert über Sexualität (Süddeutsche Zeitung)

Weltweit befragte die katholische Kirche ihre Mitglieder, wie ihre Lebenswirklichkeit aussieht – und die weicht in vielen Teilen weit von der katholischen Idealnorm ab.

Die Bischöfe haben sich deshalb in den vergangenen Wochen zu einer Synode mit dem Thema Ehe und Familie in Rom getroffen. Dort diskutierten sie über Kirchenmoral, Geschiedene und das Abendmahl, außerehelichen Sex sowie gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Der Zwischenbericht klang hoffnungsfroh – so, als würde die katholische Kirche sich für diejenigen öffnen, die von der strengen Norm abweichen. Die Bischöfe machten einen Vorschlag, wie nichteheliche Lebensgemeinschaften einen theologischen Wert bekommen könnten.

Doch der Abschlussbericht enthält keine Aufbruchsstimmung: Die Änderungen zu dem Umgang mit Homosexuellen und Wiederverheirateten verfehlten die erforderliche zweidrittel Mehrheit.

Eine Reform könnte es aber doch noch geben. Die Synode soll Papst Franziskus offenbar nur als Auftakt für eine weitere im nächsten Jahr dienen.

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Finja Seroka

Von: Finja Seroka* - (Almanya Bülteni)
*= Freie Journalistin - (Stipendiatin der Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer Stiftung)