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 14/12/2014

CSU-Vorschlag zur Deutschpflicht

CSU-Vorschlag zur Deutschpflicht

CSU-Parteichef Horst Seehofer hat die Deutschpflicht-Debatte nun zu einem Missverständnis erklärt. Seit vergangenem Wochenende hat der CSU-Vorschlag die Schlagzeilen beherrscht.

In einem Leitantragsentwurf zum Parteitag stand zunächst, Zuwanderer sollten „dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie deutsch zu sprechen".  Dies wurde dahingehend interpretiert, dass Migranten auch zu Hause Deutsch sprechen müssten.

Daraufhin zog die CSU Kritik in allen Kanälen auf sich. So nannten Politiker den Vorschlag „politisch verwirrt“, „bedenklich“ und „ahnungslos“. Als „zum Schreien komisch, wenn es nicht so brandgefährlich wäre", hat SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi die Sprachempfehlungen für Migranten bezeichnet, „die CSU ist in Absurdistan angekommen." Twitter-User zogen die Deutschpflicht durch den Kakao: „Liebe CSU, Servus ist nicht Deutsch, sondern Lateinisch.“ Auch die Medien reagierten umgehend und erinnerten etwa daran, dass Sprache eines der wichtigsten Teile der menschlichen Identität ist.

Am Montag änderten CSU-Politiker den umstrittenen Satz in „wer dauerhaft hier leben will, soll motiviert werden, im täglichen Leben deutsch zu sprechen“ um. Diese Änderung sei notwendig, da die erste zu Missverständnissen geführt habe. Die CSU wolle niemandem vorschreiben, welche Sprache er am Küchentisch spricht. Parteichef Horst Seehofer erklärte zu Beginn des Parteitages in Nürnberg: „Ich kenne niemanden in der CSU, der überlegt oder auch nur in Erwägung gezogen hätte, dass für das Leben in einer Familie jetzt Vorschriften erlassen werden sollen und Kontrollen."

Mitte der Woche haben in Nürnberg drei Häuser gebrannt, die zu Flüchtlingsheimen umgebaut wurden. Politiker, allen voran die CSU, verurteilten den mutmaßlichen Brandanschlag scharf und riefen zur Solidarität auf.

Von: Finja Seroka & Boris Ludwig – (Almanya Bülteni)