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 30/08/2015

Arbeitgeber gegen Acht-Stunden-Tag

Arbeitgeber gegen Acht-Stunden-Tag

Die deutsche Wirtschaft fordert von der Bundesregierung eine Abschaffung des Acht-Stunden-Tages und die Einführung einer maximalen Wochenarbeitszeit, die sich Arbeitnehmer frei einteilen könnten.
Um der zunehmend digitalen Arbeitswelt gerecht zu werden, seien flexiblere Arbeitszeiten notwendig, als sie das Arbeitszeitgesetz von 1994 vorschreibe. Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steige durch den Vorschlag, so die Arbeitgeber.
Gegen die Pläne protestiert unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund scharf. Sie seien weder sozial verantwortlich, noch ökonomisch sinnvoll. Zahlreiche gesetzliche Sonderregelungen hätten schon jetzt den Acht-Stunden-Tag faktisch abgeschafft. Weitere Lockerungen gingen ausschließlich zu Lasten der Arbeitnehmer, verlautete es aus Gewerkschaftskreisen.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) zeigte sich gesprächsbereit zu flexibleren Arbeitszeiten, lehnte aber die Abschaffung des Acht-Stunden-Tages bis auf Weiteres ab. 2016 wolle die Bundesregierung Gesetzesvorschläge vorlegen, bis dahin ist ein Bürgerdialog geplant.
 

Von: Boris Ludwig und Finja Seroka – (Almanya Bülteni)